Junioren WM in Plovdiv / Bulgarien

Annähernd 600 Sportlerinnen und Sportler aus 43 Nationen treten in Plovdiv an, Ruhm und Ehre aus der künstlich angelegten Regattastrecke nahe des Flusses Mariza, der die Kulturhauptstadt Europas 2019 (gemeinsam mit Matera, Italien) durchfließt.

Im Juniorinnen-Achter der deutschen Nationalmannschaft gibt Eva Weitzel auf der 7 gemeinsam mit Schlagfrau Emilia Fritz den Rhythmus vor. Im Bahnverteilungsrennen am Freitag (13.08., 10:18 Uhr) trafen die fünf gemeldeten Boote zum ersten Kräftemessen aufeinander – im Kampf um die Mittelbahnen fürs Finale am Sonntag (15.10., 13:10 Uhr) ist der deutsche Achter beim Start vorn und geht mit knapper Führung über die ersten 250 Meter. Dann setzen sich die USA an die Spitze des Feldes und Spanien hängt sich dran. Die Rumäninnen, Italienerinnen und die deutsche Mannschaft fahren taktisch und lassen nur in Spurts die Muskeln spielen – hier werden Körner fürs Finale gespart. Vorhersagen fürs das Rennen am Sonntag lassen sich nach Bahnverteilungsrennen kaum treffen – Steuerfrauen und Trainer lassen sich hier nicht oft in die Karten gucken.

Aus der Trainingsgruppe am Stützpunkt ist vom Team-NordWest im Junioren Vierer mit Steuermann Tom Thomas (Leer) dabei, der Trainigspartner unseres Janne Rosendahl (der selbst bei der Junioren-Europameisterschaft Anfang Oktober in München in der gleichen Bootsklasse starten wird). Nach einem dritten Platz im Vorlauf musste das deutsche Boot den Umweg über den Hoffnungslauf nehmen. Dort qualifizieren sich die ersten beiden Boote fürs A-Finale, die anderen vier müssen mit dem B-Finale Vorlieb nehmen. Vom Start weg scheint dies klar zu sein, Russland und Südafrika setzen sich an die Spitze des Feldes, Deutschland fällt leicht zurück und ein Stück dahinter liegen die Ukraine, Kroatien und die Schweiz noch gleichauf. Während die Ukraine sich bis zur 1000m-Marke von den beiden Booten löst und sich anschickt, das deutsche Boote anzugreifen, ist deren Abstand zur Spitze angewachen – Russland liegt bereits über drei Sekunden vor dem deutschen Boot, Südafrika genau dazwischen. Der dritte Platz reicht nicht fürs A-Finale, eingeklemmt zwischen Südafrika und der Ukraine ists ungemütlich – da fasst sich die Mannschaft von Tom Thomas ein Herz und lässt die Ukraine hinter sich und schiebt sich zwischen Russland und Südafrika – bei der 1500m Marke liegen sie knapp auf dem zweiten Platz, aber eine knappe halbe Sekunde Abstand nach hinten ist keine beruhigende Sicherheit. Also überholt die Mannschaft auch noch das russische Team und zieht mit deutlicher Führung ins Finale ein (Sonntag, 15.10. 10:50 Uhr). Unnötig spannend, aber souverän gelöst.

Aktuelles zur Junioren WM gibts auf worldrowing.com (mit Ergebnissen und Live-Kommentar; für die Finals auch Live-Video) und auf rudern.de

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