3 in 1 Wanderfahrt – Schwentine

1. See: Stürmische Wellen und sonnige Pause

Der Start unserer dreitägigen Ruderfahrt über Pfingsten begann am Kleinen Plöner See und schnell zeigte sich: Beim Wanderrudern sind Steuerkünste gefragt. Durch enge Durchlassstellen und unter flachen Brücken hindurch setzten wir in den Großen Plöner See über.

Dort begrüßten uns nach einiger Zeit stürmische Wellen, die uns mindestens von jeder Seite einmal gut durchnässt haben. Der heftige Wind sorgte zusätzlich dafür, dass wir reichlich Wasser im Boot hatten, was den Anfang unserer Reise etwas abenteuerlich machte. Die Abdeckung für die Boote hätten wir jedenfalls mal lieber doch mitnehmen sollen. Doch wir ließen uns nicht entmutigen und ruderten tapfer weiter. Auch ein durchnässtes Bananenbrot konnte uns nicht stoppen.
Nach einiger Zeit hatten wir Glück und fanden einen schönen Anlegeplatz. Die Sonne kam heraus und wir genossen eine wohlverdiente Pause. Die warmen Strahlen und die idyllische Umgebung machten den stürmischen Start schnell vergessen und luden sogar zum Baden ein. Am Abend hatten wir dann während der letzten Ruderetappe einen traumhaften Blick auf das Plöner Schloss.

Mit weiteren Wellen, aber insgesamt etwas ruhigerem Wasser ging es zurück zum Ruderverein in Plön. Hier konnten wir die Boote liegen lassen und es ging mit den Autos zum Ruderverein nach Preetz, in dem wir unser Nachtlager aufschlugen. Der Tag endete mit einer leckeren Rote Beete Pasta von Sven. Müde, aber glücklich kletterten wir in unsere Schlafsäcke und freuten uns auf die kommenden Abenteuer der nächsten Tage.

 

2. Fluss: Von Plön bis zur Kieler Förde

Der zweite Tag begann zwar mit Regen, aber nachdem die Autofahrer am Plöner Bahnhof eingestiegen sind, kam langsam die Sonne raus – und blieb. Mit viel Sonne ging es zu erst zurück zum kleinen Plöner See und dann die Schwentine hoch bis nach Kiel. Idyllischer konnte es kaum werden. Die verschlungenen Wasserwege boten den Fluss entlang durch zahlreiche kleine Seen ein fantastisches Panorama und spannende Einblicke in die Botanik. Der ein oder andere Baum wurde besonders nah erkundet, so hieß es recht häufig „Achtung, Kopf runter“. Wir haben es alle geschafft und ehrlich gesagt, war es ein ständiges Wechselspiel aus wunderschönen schmalen Flussläufen, sozusagen den deutschen Mangroven und großen Seen.

Zum Glück lag unser Camp im Bootshaus in Preetz auf direktem Weg nach Kiel, sodass wird dort ganz gemütlich Mittag essen konnten.
Die Strecke war abwechslungsreich und forderte uns an zahlreichen Engstellen, flachen Brücken und Übertragstellen bis Kiel ständig heraus. Hier zeigte sich auch, wer das gesamte ABC des Steuerns beherrschte. Ein besonderes Highlight war die tierische Beobachtung von Schildkröten, die sich am Ufer der Schwentine in der Sonne aalten. Aber auch Wasserschlagen, Seeadler und zahlreiche kleine Fische und Insekten begleiteten uns auf dem Weg nach Kiel. In der Förde angekommen, sind wir direkt an den ersten großen Schiffen vorbei gerudert. Man fühlt sich auf einmal sehr klein. Einmal quer über die nicht ganz ruhige Förde zwang uns noch mal alle Kräfte zu mobilisieren, bevor wir den Tag zufrieden und erschöpft bei der Rudergesellschaft Germania Kiel beendeten. Die riesigen Pizzen am Abend hatten wir uns jedenfalls mehr als verdient. Eine Lektion brachte der Tag jedoch noch: Es prüfe die Luftmatratze, wer gemütlich schlafen will.

3. Meer: Von der Förde bis zur Ostsee

Der dritte Tag begrüßte uns entgegen der gefürchteten Vorhersage mit herrlichen Wetterbedingungen zum Rudern. Bei aufkommendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen ruderten wir im gemütlichen Wellengang vorbei an imposanten Denkmälern und genossen die atemberaubende Kulisse aus Segelbooten, Containerschiffen und der Mündung des Nord-Ostsee-Kanals. Sogar eine Robbe ließ sich beobachten. Kurz bevor wir die Rückreise antraten, streckten wir den Bug unseres Bootes in die Ostsee und schmeckten bereits das Salzwasser.

Ein Highlight war die Abschlusspause am Sandstrand, wo wir uns mit Kuchen und Kaffee stärkten. Zu unserer Überraschung, hatte ein Freundin von Birgit aus dem Kieler Ruderverein einen Kuchen für uns gebacken. Danke nochmal dafür! Und zum Abschluss haben sich die einen oder anderen von uns sogar getraut, in die noch (sehr) frische Kieler Förde zu hüpfen.
Diese Wanderfahrt bot alles, was das Ruderherz begehrt: Meer, See und Fluss mit Wellen und Idylle – alles dabei. Eine 3 in 1 Wanderfahrt eben.
Die Wanderfahrt wird uns noch lange in Erinnerung bleiben und hat uns gezeigt, wie vielfältig und schön das Rudern sein kann. Ein besonderer Dank gilt Sven für die tolle Organisation. Wir freuen uns schon auf das nächste Abenteuer!

Charlott S. und Lina M.

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