Hart van Holland

Das Marathonrudern besteht ja inzwischen aus einem recht festen Jahreskalender und das Herz von Holland wird immer Ende April gerudert. An diesem Osterwochenende konnte man daher Ostereier suchen oder am Ostersamstag eine wunderschöne Regatta im Herzen Hollands rudern.

Grün: Hart van Holland; Rot = Midwintermarathon Amsterdam

Die Strecke (grün) ist insgesamt 90km lang und liegt leicht südlich von der Stecke des Midwintermarathon in Amsterdam.

Die Mannschaft des Seetigers begab sich in „Originalbesetzung“ nach Utrecht: Gunda, Christian, Uli, Thomas und Kerstin. Die weiteren ORVO-Marathonis verbrachten das Wochenende in Berlin auf Wanderfahrt.

Das Hostel liegt in einem alten herrschaftlichen Anwesen und ist umgeben von traumhafter Landschaft. Herrlichstes Frühlingswetter mit plötzlich stark angestiegenen Temperaturen (20-25°C) und voller Sonne erwartete uns. Das kam uns jetzt schon vor wie ein Kurzurlaub. Hierher mussen wir wohl nochmal mit Zeit wiederkommen (www.stayokay.com/de/hostel/utrecht-bunnik)

OK, aber wir waren ja nicht nur zum Vergnügen hier – also abends noch mal die Stecke durchgegangen. Die Stecke ist insgesamt 90 km lang, von denen aber 4 Etappen mit insgesamt 72km gezeitet werden:

Die Sportlernahrung bestand diesmal aus einem leckeren Burger. Das extrem frühe Aufstehen hatten wir aus unseren Gedaneken erfolgreich verdrängt, aber wir kamen auch früh zu Bett.

Anrudern zur Stadtschleuse (6,5km) über den Zickzackwall:

Dort sammeln sich die 40 Boote in der Schleuse und bringen sich schon mal in die Reihenfolge der Startnummern. Direkt nach der Schleuse gehen die Boote dann im Abstand von einer Minute ins Rennen. Wir hatten die Startnummer 3. Auf den ersten 10 Kilometern heißt es sich möglichst gut in der Spitze zu behaupten. Denn die Strecke wird irgendwann eng und ein Überholen schwierig.

OK, aber nach 10 Kilometern ist erstmal kurz Zeit zum Luftholen . Es wird ausgestoppt – mit gutem Grund: Der Amsterdam-Rheinkanal muss gequert werden. Das geht nicht im Regattatempo sondern nur mit viel Vorsicht und von zwei Motorbooten der Wasserettung eskortiert:

Die Wellen hier sind schon heftig, auch wenn es auf dem Foto nicht so wirkt. Schon kommt wieder die Zeitnahme und es geht auf die zweite Etappe: 22km, inklusiver dreier 55-60cm flacher Brücken und Pause am Verein Michiel de Ruyter.

Die nächste Etappe mit der gefährlichen Kabelfähre auf der Amstel die uns mindestens 2 Minuten Pause abgerungen hat um nicht decapitiert zu werden, die Durchfahrt durch Abcoude mit Freizeitverkehr querliegend vor tiefen Brücken ( nochmal 3 Minuten), dann der Fluchtversuch des Seetigers über Land ( Wir haben ihn zum Glück wieder ins Wasser zurückstreichen können) und weitere enge Passagen auf den folgenden 29km. Die erneute Querung des welligen Amsterdam-Rhein-Kanals und dann die letzte Zeitnahme 13km auf der Vecht hoch und 3km ausrudern bis zur Schleuse, dann die letzten 6,5km bis zum Verein.

Das Ergebnis:

Das Rennen dominiert hat das Integral-Boot von Stefan Verhoeven, mit Markus Müller, Michie Ehrle, Henning Osthoff und Marion Weiler . Das sind 5 der besten Ruderer die man am Rhein finden kann – sie sind im Schnitt 20 Jahre jünger und kommen aus 4 verschiedenen Vereinen. Aber schon sehr beindruckend die rudern zu sehen!

Das zweite Boot ist ein Staffel-Boot der ZZV (Zaanlandsche Zeil Vereeniging). Auch hier großer Respekt – die Manschaft war ungeheur schnell – nicht nur auf dem Wasser sondern auch bei den Wechseln.

Aber dann schon auf dem Gesamt-Platz 3 der Seetiger: Integral-Boot (ohne Wechsel), alte Leute und ein reines Vereinsboot – Das ist doch gar nicht ganz schlecht 🙂

Wir haben uns sehr gut zusammen gefunden, eine Lieblingsschlagfrequenz bei 26/Minute gefunden und einen sehr schönen Tag im Boot gehabet. Energie durch Zaubertrank erhalten, ein paar Bananen verzehrt und außerdem eine prima Gesamtdritten Platz belegt! Vielen Dank an die Mannschaft! So kann das Jahr gerne weiter gehen und Genf naht!

Bericht: Kerstin Markus & Christian Morische

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