„Genfer See“ 2018 – Neuwasser auf der Rhone

Drei (von 21) Boote aus Oldenburg nahmen am 29. September an der inoffiziellen deutschen Langstrecken- meisterschaft teil. Enttäuschung gleich nach der Anreise: Der Genfer See durfte wegen Sturmwarnung nicht befahren werden.
Die Société Nautique de Genève hatte aber reagiert und eine 80km lange Ausweichstrecke auf der Rhone organisiert…

Die Anreise der Boote und Mannschaften funktionierte diesmal problemlos (Großer Dank an das Mittwoch-Nacht-Auto-voraus-Team). Die Flieger aus Hamburg und Bremen für die Nachzügler kamen alle pünktlich, so dass alle vollkommen entspannt anreisen konnten:

Die inzwischen gewohnte Unterkunft im Atomschutzbunker wurde bezogen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

aber die Boote wurden erstmal nicht abgeladen, weil schon bei der Ankunft fraglich war, ob wir den Genfer See würden befahren können.

Dann am Freitag beim Verein die Entscheidung: Es wird wegen der Sturmwarnung nicht auf den Genfer See gehen, sondern auf die Rhone:

Also Neuwasser! OK, nützt ja nichts, den Trailer quer durch die Stadt und die drei Boote zum Rennbootshaus des Vereins an die Rhone verlegen. Die Streckenlänge stand jetzt noch nicht fest, aber man sollte sich auf 4-5 Runden à 20km einstellen. Das Vorausteam meldete beste Wetterbeingungen, der Bootstransport folgte also, um die Strecke zu erkunden – es gab schließlich Neuwasser.

Alle drei Manschaften wollten die 20km einmal erfahren. Schließlich gab es herauszufinden, wo die Strömung auf dem Fluss wie stark ist, wo die Ideallinie liegt und wie man die Wenden möglichst schnell fahren kann.

Die Streckenführung war OK, aber leider kein Vergleich zum Genfer See. Na ja, so konnten wir dann auch einmal die Normalität in Genf kennenlernen. Offensichtlich wohnt doch nicht jeder Schweizer in einer Prachtvilla, sondern es gibt auch zahlreiche 70er Jahre Hochhäuser und sogar ein von Autonomen besetztes Haus mit eigener Wassermühle zur Stromverorgung. Schöner ist der See. Aber es sollte ja auch ein Rennen gehfahren werden, der touristische Teil war ja für die Nachfahrt auf dem Vierwaldstättersee geplant.

Da Rennen startete dann am Samstag gegen 9:00 Uhr. Alle 21 Boote wurden in 5 Startreihen in einem Massenstart ins Rennen geschickt. Nur 5 km bis zur ersten Wendemarke – das würde eng werden. Die Boote kamen alle gut weg. Einen besonders guten Start erwischte der Seetiger, der als Mixed-Boot hinter den Booten der offenen Klasse starten musste. Bis zur Wendemarke wurden 3 Männerboote überholt und der Seetiger heftete sich der Quadriga ans Heck. Das war aber dann wohl doch zu eng, bei der Wende berührten sich die beiden Oldenburger Boote und beide verloren Zeit und die Quadiriga sogar eine Auslegerschraube, die sich hier wohl irgendwie gelöst haben muss.

In der Spitze kam es zum erwarteten Duell zwischen Boot von Matthias Auer (Stuttgart-Cannstatt/Hamburg/Bonn) und den Verfolgern vom Rhein, dem Team Jonischkeit mit Verhoeven/Ehrle/Müller. Die beiden Boote trieben sich mit unglaublicher Geschwindigkeit an, zum Schluss wurde es noch richtig eng: mit 5:39 und 5:40 lag keine Minute zwischen den beiden – das war richtig spannend.

Spannend war aber auch das „Duell“ der beiden Oldenburger Boote, der Quadriga und dem Seetiger. Nachdem die Quadriga den Ausleger wieder befestigt hatte, blieben die Boote immer in Sichtweite zueinander und machten sich gegenseitig schnell.

Das „Junge-Männer-Team“ in der Quadriga (Tobis Luttmer, Henrik Nagel, Sven Seidensticker, Josha Thomann, Thorben Glindemann) fand mehr und mehr zusammen und war schloss mit einer Superzeit von 6:13 auf dem 6ten Platz aber auf der ersten Seite der Ergbnisliste ab. Respekt für diese fantastische Leistung für ein neuzusammengestelltes Boot!

Die „Mixed-Manschaft“ der Seetiger (Gunda Oest, Kerstin Markus, Thomas Judaschke Christian Morische und Uli Westendorf) war mit 6:16 knapp dahinter. Aber das war sowohl die schnellste Mixed- als auch die schnellste Masterszeit. Also ein wieder ein Pokal – der inzwischen 4te in Folge lächeln

Das „Masters-Boot“ der Hallermann (Klaus Wulff, Ulf Rosenfeld, Petra Rosenfeld, Michael Klütt und Edgar Mill) führ nach 7:25 ins Ziel und lies damit 6 weitere Boote hinter sich. Ebenfalls eine sehr beindruckende Leistung!

Ungewohnt aber doch schön: Nach der Regatta war es gerade erst 17:00 Uhr. Da konnte doch glatt noch sehr schön zusammen Nudeln am Verein gegessen werden. Das war in den Vorjahren immer in die Nacht gefallen.

Am nächsten Morgen wurde dann erstmal der 60. Geburtustag von Michael Klütt gefeiert,

bevor es dann zur Siegerehrung zur Société Nautique de Genève ging.

Hier trafen wir auch unseren treuesten Fan Erika Schütte (sitzend neben Klaus Wulff) wieder, die uns wie in den Vorjahren mit selbstgebackenen Pfaumenkuchen unterstützte und an der Strecke fotografierte und anfeuerte. Man sagt allerdings, dass Erika diesmal jeden Ruderer analysiert hat, schießlich mussten alle Boote 8 mal am Steg und damit unter den wachen Augen einer erfahreren Rennruderein vorbeifahren.

Insgesamt ein sehr schöner und erfolgreicher Ausflug der Oldenburger Ruderer.

An den nächsten beiden Tagen wurde die Regatta dann noch um eine sehr schöne Wanderfahrt auf dem Vierwaldstätter See bei Luzern verlängert. Vielen Dank dafür noch an Klaus Wulff, der das in gewohnter Art perfekt organisiert hat!

Bericht und Bilder: Christian Morische

Ergebnisse der 46ten Genfer-See-Regatta

Kommentar hinterlassen