Ruderer auf Erfolgswelle nach starkem Unwetter auf dem Baldeneysee

Insgesamt 18 Sportler*innen des Regattaverband Ems-Jade-Weser/Team Nord-West hatten sich mit ansprechenden Saisonleistungen für einen Start auf den Deutschen Jahrgangsmeisterschaft 2023 vom 22.-25. Juni auf dem Essener Baldeneysee empfohlen. In der ersten vollständigen Wettkampsaison nach Corona sollte der nationale Wettkampfhöhepunkt zur Belohnung für ein Jahr harten Trainings werden. Gerade die jüngsten Nachwuchssportler fieberten ihrer ersten großen Meisterschaft mit Spannung und auch einer Portion Anspannung entgegen.

Doch für die Sportler als auch die Trainer begann auch diese Meisterschaft wiederum mit einem Novum. Schwere Unwetter sorgten bereits nach wenigen Vorläufen für die Unterbrechung und Stunden später auch den endgültigen Abbruch des gesamten Wettkamptages. Da die Anzahl der nötigen Vorläufe für die fast 1300 startenden Athleten an den Folgetagen organisatorisch nicht aufzuholen war, musste der Vorstand des Deutsche Ruderverbands im Eilverfahren einen neuen Qualifikationsmodus mit einer geringeren Rennanzahl verabschieden. Dass dieses Verfahren nicht immer für faire Renneinteilungen sorgte, galt es mit sportlicher Gelassenheit zu tragen. Schlussendlich überwog die Freude, dass am Freitag überhaupt wieder Rennen ausgetragen werden konnten.

Die Nachwuchskader sorgten mit ihren couragierten Rennverläufen bei ihrer ersten Meisterschaftsteilnahme für große Zufriedenheit im Trainerteam. Im U17-Doppelvierer erreichten Jonte Gerdes, Jelte Stuke, Moritz Heidergott, Jan Henner de Boer und Steuerfrau Clara Michel den 5. Platz im B-Finale. Noor Overbeeke und Jule Heusel gelang der 13. Platz im U17-Doppelzweier.
Ein erstes Highlight setzte Aenne zum Felde durch die Qualifikation für gleich zwei A-Finals. Mit den Plätzen 5 und 6 im U17-Doppelzweier bzw. Doppelvierer konnten wertvolle Erfahrungen in diesen top besetzten Bootsklassen gesammelt werden.

Der U19 Bereich stellte seine Erfahrung unter anderem mit dem 8. Platz im U19-Zweier-ohne mit Tomke van Lengen und Louisa Thomas sowie dem 7. Platz durch Isaak Wellmer und Lennard Rah im U19-Zweier-ohne der Leichtgewichte unter Beweis. Weiter stabile Leistungen konnten Jasper Nußbaum mit Platz im U19-Achter und Henning Licht mit Platz 8 im U19-Doppelzweier der Leichtgewichte erzielen.

Daniel Stietz aus Meppen machte mit jedem seiner Rennen Werbung für die Ästhetik des Leichtgewichtsruderns. Mit nur 65 kg Körpergewicht brachte der junge Athlet so viel Dynamik in sein Boot, dass die Konkurrenz kaum folgen konnte. Lediglich einem Kontrahenten aus Nürtingen gelang dies ähnlich gut. In einem spannenden Finale lieferten sich die beiden einen großen Kampf. Stietz Lohn bildete eine strahlende Silbermedaille.

Ebenfalls mit Medaillen dekorierte sich die Oldenburgerin Eva Weitzel. In ihrem ersten U23 Jahr gelang ihr nach Bronze im Frauen Vierer mit Steuerfrau wenige Stunden später im Achter ein Glanzstück. Auf dem letzten Viertel der 2000m langen Strecke wurde ihre Mannschaft zunächst vom zweiten Platz verdrängt, konnte sich aber unter Ohren betäubendem Jubel des Publikums im Endspurt wieder vorbei schieben. Da alle Boote im U23 Bereich mittlerweile von den Bundestrainern zusammengesetzt werden, bildet diese Leistung eine besondere Auszeichnung.

Bereits im zweiten Jahr in Folge gelang Leonard Brahms aus Leer das Kunststück sich mit seinen Leistungen auf der Jahrgangsmeisterschaft für die U23 Weltmeisterschaft im Vierer mit Steuermann zu qualifizieren. Vorbereitet durch das harte Training an der amerikanischen University of California, welches ihm Dank eines Stipendiums ermöglicht ist, krönte der Student seine Saison mit Silber im Vierer mit und Bronze im Achter. Nun geht es gemeinsam mit der Nationalmannschaft in die Vorbereitung auf die U23 WM Ende Juli im bulgarischen Plovdiv.

Steffen O.

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