Zwolle: „Das ist ja jetzt schon schön…“

Manchmal habe ich nach dem Sommerurlaub den Eindruck gehabt: #jedeswochenendeisttrainingslager. #härtetest #dörpenrückfahrkarte #KCfW #Dümmermeile . Und dann kamen wir noch auf die aberwitzige Idee wieder den Mastenbroekmarathon in Zwolle einzuschieben. „Dann aber auch als echtes niederländisches Mixedboot mit drei Frauen!“ sagten die Männer. Martina hatte tatsächlich so kurzfristig Zeit und ließ sich auf uns ein.

Toll! Wir haben sogar noch eine gemeinsame Trainingsfahrt in Oldenburg vorher geschafft und was soll ich schreiben: „Es lief klasse!“

Dann kam ein kleiner Schreck auf der Hinfahrt. ZRZV hatte auf seiner Website Werbung getrommelt:
Der Vorjahressieger ORVO-Seetiger und der Letztjahressieger Zwolle (de Zwolsche mit Bahnrekord; Bild unten)

haben beide gemeldet. Ein spannendes Rennen wird erwartet. Können Sie dieses Jahr noch schneller sein?

Hoppla, standen wir plötzlich unter Erwartungsdruck? Wir haben ihn angenommen und unsere Strategie darauf ausgelegt: Machen wir was wir können mit einem schnellen Start und Rudern dann einfach schnell weiter

Den Seetiger haben wir schon am Freitag abgeladen und geriggert, waren am Freitagabend noch kurz hotelnah in der wunderschönen Hansestadt Zwolle, haben uns lecker indisch gestärkt und sind früh ins Bett. Am Morgen ein schneller Kaffee und Müsli im Zimmer, dann ging es los.

Bei der Obleutevergatterung gab es noch kurz die historische Information über das zu umrudernde Poldergebiet von 1364.

Die Streckenführung umfasst nach dem ersten Teil vom Verein bis zur Schleuse auf die Ijssel (ohne Zeitnahme) die erste Zeitnahmeetappe über knappe 16 km auf der Ijssel bis Kampen. Bereits kurz nach dem Zuwasserlassen kamen von Martina nach den ersten fünf Schlägen die schönsten Worte des Tages: #Dasistjajetztschonschön!

Wir hielten unsere oben genannte Strategie ein und holten somit Boot um Boot ein. Vom Gefühl ein toller Ritt über die Ijssel aber wir begegneten auch anderen sehr starken Mannschaften und dabei auch zwei niederländischen Vierern in ebenfalls Vorbereitung auf Genf. Nach der Schleuse zum Kampener Ruderverein legten wir kurz an. Man hätte die Pause bei Kaffee, Tee und Honigkuchen in der Sonne auch gerne ausdehnen mögen, aber die Pflicht rief.

Der weitere Törn führte uns über das Zwarte Meer (flach, kabbelige Querwellen) auf das Zwarte Water zurück bis zum Verein. Der Wind nahm zu und es lief teils recht mühselig, aber irgendwie dennoch erfolgreich, denn auch auf diesen 30km überholten wir wieder fleißig andere Boote. Noch in der Auffahrt zum Verein das eine niederländische Genfboot. Die letzten 400/500 Meter auf der Zielgraden zog Thomas nochmal den Schlag an und alle zogen mit: Der zweite Teil lief ebenso erfolgreich nach unserem Gefühl. Ob es dann reichen würde? Egal, wir hatten alles gegeben!

Nach dem Verladen und Duschen gab es dann noch ein paar schöne Momente: Wir setzten uns vor dem Verein in die Sonne zur Gitarre Live-Musik und Thomas sagte nach dem ersten Lied: „Here comes the Sun!“ wäre jetzt schön und es wurde gespielt.
Wir blickten also in die Sonne und ins Schilf und Gunda sagte: „Wenn der Wind JETZT so im Schilf spielt sieht das ja toll aus!“ (egal, wie quälend der Wind eben war!)

Und dann das letzte Schöne! Die Siegerehrung: Wir hatten tatsächlich als MixedBoot (Das wurde extra nochmal betont! Und ich glaube, nur deswegen dürfen wir nächstes Jahr wieder kommen und wurden auch zum Nieuwlandmarathon eingeladen) die schnellste Zeit des Tages geschafft! Juhu, was für ein Erfolg! Danke Mannschaft! Danke an die Organisatoren in Zwolle!

Bericht: Kerstin Markus
Fotos: https://www.zrzv.nl – Alle Fotos der Regatta

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