Er lebt seinen Traum vom Trainerjob

Mit gerade einmal 24 Jahren dürfte Matthias „Matze“ Helmkamp sicherlich einer der jüngsten Trainer sein, die im Oldenburger Spitzensport unterwegs sind. Nichtdestotrotz kann der Nachwuchstrainer des Oldenburger Rudervereins (ORVO) bereits auf eine beeindruckende Erfolgsbilanz verweisen. So haben schon einige seiner Athleten nicht nur Edelmetall bei deutschen Meisterschaften einfahren können, sondern wussten auch im Nationaltrikot durchaus zu überzeugen. Kein Wunder, dass die sportliche Kompetenz des Studenten der Sportwissenschaften schon frühzeitig auch auf anderer Ebene wahrgenommen wurde. So ist er mittlerweile auch als Sportlicher Leiter beim Team NordWest-Rowing sowie als niedersächsischer Landestrainer am Stützpunkt Oldenburg tätig. „Trainer ist mein Traumberuf. Deshalb studiere ich auch Sportwissenschaften“, erzählt der Osnabrücker, der mit einer halben Stelle beim Landesruderverband als Trainer angestellt ist. „Im Grunde ist das schon eine tagesfüllende Aufgabe, die einen bis in Privatleben verfolgt. Wobei nur knapp zwanzig Prozent die Arbeit direkt am Athleten ausmacht. Der Rest ist Bürokratie“.

Bereits als 16jähriger aktiver Athlet engagierte er sich am Osnabrücker Ratsgymnasium als Betreuer in der Ruder-AG. Da konnte er schon auf eine sechsjährige Karriere als Ruderer zurückblicken. Seinen größten sportlichen Erfolg errang er mit seinem Schulteam, als er im Königsboot, dem Achter, bei Jugend trainiert für Olympia auf Platz Drei fuhr. Nachdem er 2013 seine aktive Karriere beendet hatte, begann er, seine Trainertätigkeit zu forcieren. Zunächst beim Osnabrücker Ruderverein, wo er die U17 betreute, und dann, als er 2015 sein Studium in Oldenburg begann, beim ORVO. „Hier trainiere ich Sportler ab dem 15. Lebensjahr bis in den U23-Bereich. Wobei es egal ist, ob es sich um Sportler aus Oldenburg, der Region Nordwest oder des Landesruderverbandes handelt.“ Nicht nur Spitzensportler finden ihre Heimat in der Trainingsgruppe von Helmkamp. Die Leistungsspanne zwischen den knapp 15 Athleten, die bei ihm trainieren ist dabei recht groß. Von Ruderern, die dreimal in der Woche für kleinere Regatten trainieren bis zum internationalen Niveau ist alles dabei. „Das macht das Training sehr interessant, da man zwischen den unterschiedlichen Ansprüchen auch persönlich hin und her wechseln muss. Schön ist auch, dass wir eine große Sportlergruppe haben, wo die älteren und erfahrenen Athleten die Jüngeren mitreißen, wenn es mal sportlich nicht so läuft.“ Auch wenn er es als sein primäres Ziel ansieht, seine Sportler an die nationale Spitze heranzuführen und somit auch an die Nationalmannschaft, was ihm, wie die Beispiele Max von Bülow sowie Patricia Schwarzhuber eindrucksvoll belegen in den letzten Jahren sehr gut gelungen ist, will er keinen Erfolg um jeden Preis. „Meine Philosophie ist, den Jugendlichen klarzumachen, dass Rudern ein Lebenssport ist und nicht enden muss, wenn man keinen Leistungssport mehr betreiben möchte. Ich stelle das Erlebnis der Sportart und die Vielseitigkeit der Regatten in den Vordergrund. Nur wer mit Freude zum Training kommt, kann später auch Leistung erbringen“, will er seinen Athleten auch seine Liebe zu diesem Sport nahebringen. Gerne würde er noch mehr Jugendliche für das Rudern auf die gleiche Art und Weise begeistern, wie er zu diesem Sport gekommen ist. Aber leider steckt das Oldenburger Schulrudern im Vergleich zu Osnabrück noch in den Kinderschuhen. Zwar arbeitet man beim ORVO bereits mit Schulen zusammen, aber der Übertrag von der Schule auf den Verein ist sicherlich noch verbesserungsfähig. Dies ist ein langfristiger Prozess, auch wenn sich der engagierte Rudertrainer schon auf einem guten Weg sieht. „Ich bin da recht zuversichtlich. Die EWE-Rowing-Challenge, bei der Schulklassen auf dem Ruderergometer gegeneinander antreten, ist da z. B. eine gute Sache, um Schüler für das Rudern zu begeistern“.

Text: Bernd Teuber

Bilder: DRV/Christian Schwier

https://www.nwzonline.de/oldenburg/lokalsport/oldenburg-nachwuchsfoerderung-im-rudern-oldenburger-lebt-seinen-traum-vom-trainerjob_a_50,6,3730752985.html

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