Am Silvestertag barfuß einen Strandlauf absolvieren oder am Neujahrstag in kurzer Sportkleidung rudern gehen. Das konnten die Topathleten des Regattaverbandes Ems-Jade-Weser in diesem Jahr wieder für zwei Wochen im portugiesischen Villa Nova de Milfontes erleben. Bei täglich an die 20 Grad konnten die Sportler nicht nur an die 350 Kilometer rudern, sondern auch Krafttraining und Trainingsläufe in der Sonne absolvieren. Am Rio Mira, 200 Kilometer südlich von Lissabon, an der Küste des Atlantiks, sorgt die Unterkunft im Duna Parque für hervorragende Bedingungen. Diese Bedingungen sind vor allem bei Kanuten angesehen, sodass die niedersächsischen Ruderer in bester sportlicher Gesellschaft mit den Kanu Nationalmannschaften aus der Ukraine, den Niederlanden und Polen waren.
Die neun Athleten aus dem Team NordWest traten diese weite Reise nicht alleine an. In Kooperation mit dem Bundesstützpunkt Hannover und dem Landesruderverband Niedersachsen flogen Ende letzten Jahres insgesamt 40 Athleten in Richtung Portugal, um sich auf die kommende Saison vorzubereiten. Unter den Athleten befanden sich sowohl Kandidaten für die kommenden olympischen Spiele in Tokyo als auch u17-Sportler, welche in der kommenden Saison auf nationalem Niveau Flagge zeigen möchten. Unter der Anleitung von fünf Trainern und einem Arzt konnte zahlenmäßig ein sehr gutes Betreuungsverhältnis sichergestellt werden.
Aus dem NordWesten war der Oldenburger Stützpunkttrainer Matthias Helmkamp mit Team NordWest Trainer Matthias Zink vor Ort, um die vier Trainingseinheiten pro Tag zu organisieren und abzusichern.
„In den letzten Jahren hatten wir im Heimtraining teilweise widrige Bedingungen und dadurch einige gesundheitliche Ausfälle. Durch die Kooperation mit dem Landesruderverband können unsere Athleten auch im Winter wichtige Kilometer rudern und Vitamin D tanken. Besonders die orthopädische Absicherung von Dr. Mickel Washington von der Uniklinik Ulm half den Sportlern ihre beste Leistung abrufen zu können“, so Trainer Helmkamp.
Für die Athleten des Regattaverbands Ems-Jade-Weser stand die Arbeit im Kleinboot im Vordergrund. Im ungesteuerten Zweier, der technisch anspruchsvollsten Bootsklasse, konnte an der Abstimmungen der Mannschaften angesetzt werden. Neben dem technischen Bereich wurden auch in den physischen Komponenten Kondition und Kraft hervorragende Fortschritte erzielt. „Gerade jetzt im Winter ist die konditionelle Grundlage und eine Steigerung im technischen Niveau essentiell für die Sommermonate. Jetzt erarbeiten die Ruderer die Medaillen, welche im Sommer hoffentlich erntereif sind.“, so Helmkamp.
Nicht nur auf sportlicher Ebene konnten die Ruderer einiges mit nach Deutschland nehmen. Auch zu den Themen Anti-Doping, Ernährung und Trainingssteuerung konnte sich durch Vorträge von Dr. Mickel Washington fortgebildet werden. Gerade das Thema Ernährung hilft bei hohen Trainingsumfängen bei der Regeneration. Dieses Wissen konnte direkt am täglichen Büffet angewandt werden-
Bilder: Matthias Zink
Text: Matthias Helmkamp