Ruderinnen nehmen internationales Edelmetall ins Visier

Vier Wochen Vorbereitung, dreimal Training pro Tag, 20 Kilometer pro Rudereinheit, unzählige gestemmte Gewichte im Kraftraum. So sah die intensive Wettkampfvorbereitung auf die diesjährige u23- Weltmeisterschaft im amerikanischen Sarasota, Florida, für Leonie Heuer und Patricia Schwarzhuber aus.

Links Leonie, rechts Patricia

Die beiden international erfahrenen Athletinnen konnten sich nach einer langen Saison mit einem Platz im Flagschiff des Deutschen Ruderverbandes belohnen und wollen im bestbesetztem Meldefeld auf einen Edelmetallplatz rudern. Neben dem deutschen Frauenachter sind auch die großen Rudernationen wie Großbritannien und die Niederlande über Atlantik geflogen, um im vorolympischen Jahr im u23-Bereich die internationale Leistungsfähigkeit zu testen. Als amtierende Vizeweltmeister gehen die Niederländerinnen als Mitfavoriten auf die 2000 Meter lange Strecke, gefolgt von dem vorjahresdritten USA.

Die junge deutsche Crew ist im Vergleich zum Vorjahr physisch stärker und hat reichlich Rennerfahrung unter der nationalen Saison sammeln können, sodass Schwarzhuber und Heuer von der Leistungsfähigkeit des deutschen Achters überzeugt sind: „Es ist zu merken, dass jede Teamkollegin alles für den großen Erfolg investiert. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist sehr gut und wir freuen uns auf den Start der WM.“

In der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft wurden nicht nur viele Kilometer gerudert, sondern auch eine Anpassung an die feuchte Hitze in Florida unternommen. Während in der Ruderstadt Ratzeburg immer um die mittleren 20 Grad herrschten, bauten die Bundestrainer einen Raum in der Ruderakademie in eine Hitzekammer um, in welcher nahe 40 Grad und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit waren. In dieser Umgebung mussten sich die Nationalmannschaft des Öfteren über 60 Minuten auf den Ruderergometern verbringen.

Landestrainer Matthias Helmkamp erklärt diese Maßnahme wie folgt: „Durch das schwül-heiße Klima in Florida ist es für die Athleten wichtig zu wissen wie sie sich im Training und im Wettkampf verhalten müssen. Neben der ausreichenden Trinkmenge sind Kopfbedeckung und kühle Räume wichtig um eine optimale Leistung abrufen zu können. In der Hitzekammer kann es auf eine solch kurze Zeit keine Adaptionen im Körper geben, aber das Wissen über das Bevorstehende ist für die jungen Athleten wichtig.“

Als Abschluss der heimischen Vorbereitung standen Relationsrennen gegen die anderen Bootsklassen auf dem Plan. Hier konnte der deutsche Achter gute Ergebnisse erzielen.

Ein Tag später erfolgte dann der Flug über den Atlantik und der Versuch durch intelligentes Schlafen einen Jet-Lag zu verhindern.

An der Strecke, dem Nathan Benderson Park, angekommen bekam die Nationalmannschaft die Information, dass die Boote noch per Flugzeug auf dem Weg seien. So wurde in den ersten Tagen in einem Ersatzboot trainiert bevor das werftneue Boot zur Verfügung stand.

Text: Matthias Helmkamp

Bilder: DRV/Schwier

https://mobil.nwzonline.de/oldenburg/lokalsport/oldenburg-sarasota-rudern-bei-u-23-wm-sie-treiben-schwarz-rot-goldenes-flaggschiff-an_a_50,5,1529725999.html

Kommentar hinterlassen