Standortbestimmung gemeistert – Reifeprüfung vor der Brust

Ruder*innen des Regattaverband Ems-Jade-Weser starten ins Rennen um die Nationalmannschaft

Das Frühjahr 2023 steht für die Oldenburger Bundeskaderruderin Eva Weitzel unter besonderen Vorzeichen. Nachdem sie sich im U19 Bereich bereits zweimal für die Juniorenweltmeisterschaften qualifizieren konnte, hat sie sich auch in ihrem ersten U23 Jahr sportlich hohe Ziele gesetzt und möchte weiterhin um die Tickets zu internationalen Zielwettkämpfen ringen.

Gemeinsam mit ihrem Heimtrainer Thomas Ihnen musste sie dafür im Winter mit harter Arbeit die nötigen Grundlagen legen. Denn schon bei der ersten Leistungsüberprüfung des Deutschen Ruderverbandes im vergangenen Dezember wurde klar, dass in der neuen Altersklasse mit härteren Bandagen gekämpft wird. Trotz solider Leistungen wurde der damalige Riemen-Zweier mit einer Potsdamer Ruderin von den Bundestrainern aufgelöst, in der Annahme Einzelpersonen könnten sich in anderen Paarungen noch besser verkaufen. Die erneute Suche nach einer Partnerin führte Weitzel schlussendlich nach Karlsruhe, wo man in Clara Reiter eine starke und ebenfalls international erfahrene Riemenruderin fand.

Die Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport stellt in diesem Jahr die zweite Herausforderung für Weitzel dar. Denn hunderte Trainingskilometern auf dem Wasser, zahllosen Stunden Krafttraining und etliche Kilometer auf der Autobahn oder im Zug auf dem Weg zu Trainingsmaßnahmen lassen sich nur dank akribischer Planung mit den Anforderungen der Abiturvorbereitung verbinden.

Beide Herausforderungen hat Weitzel aber bisher souverän standgehalten und konnte dies im Rahmen der zweiten Leistungsüberprüfung des Deutschen Ruderverbandes am 1. und 2. April in Leipzig mit ihren Resultaten dokumentieren. Auf dem Ruderergometer belegte sie den 7. Rangplatz in ihrer Altersklasse und im Zweier gelang ein beachtlicher 8. Platz. Damit ist Weitzel im erweiterten Kreis der diesjährigen Nationalmannschaft angekommen und stellt sich nun gleich den nächsten Reifeprüfungen. Am 15./16. April geht es zur deutschen Kleinbootmeisterschaft nach Brandenburg und direkt im Anschluss beginnen die schriftlichen Abiturprüfungen.

Auch aus dem U19 Bereich entsendet der Regattaverband Ems-Jade-Weser seine besten Sportler*innen nach Brandenburg. Dort werden zeitgleich die ersten Ranglisten für die U19-WM ausgefahren. So haben sich die Riemen-Zweier um Tomke van Lengen und Louisa Thomas (beide Leer) sowie Jasper Nußbaum (Osterholz-Scharmbeck) mit seinem Partner aus Lüneburg bei den Sichtungen der Landestrainer gut in Szene gesetzt und wollen sich nun der nationalen Konkurrenz stellen.

Steffen O.

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