Welle, Wind und Wasser – NordWest Ruderer bereiten sich in Berlin auf die Saison vor

Es ist inzwischen coronabedingt drei Jahre her, dass die Ruderer vom Landesstützpunkt Oldenburg ein ausgiebiges Trainingslager außerhalb des eigenen Gewässers durchführen konnten. Die letzte Anlaufstelle für ein gemeinsames Trainingslager war im Jahr 2019 der Dortmund-Ems-Kanal im emsländischen Lingen. In Kooperation mit dem Landesruderverband Niedersachsen organisierten die beiden Landestrainer Tobias Rahenkamp (Hannover) und Matthias Helmkamp (Oldenburg) eine vereinsübergreifendes Trainingswoche in Berlin-Grünau. Mit der Regattastrecke der Olympischen Spiele von 1936, Unterkunftsmöglichkeiten für Großgruppen und einer schier endlosen Seenlandschaft, bietet Berlin-Grünau hervorragende Bedingungen zur Vorbereitung auf die kommende Rudersaison.
So fuhren an die 50 hochmotivierten Rudertalente aus ganz Niedersachsen in die Hauptstadt, um ihre Mannschaftsboote einzufahren. Unter ihnen auch die Flaggschiffe des Landesruderverbands Niedersachsen mit dem U17-Mädchenachter und dem U17-Jungenachter, welche beide durch eine mehrteilige Selektion gebildet wurden. Der U17-Mädchenachter ist um drei Ruderinnen des Landesstützpunktes Oldenburg gebildet worden. Mit dem eingefahrenen Trio um Tomke van Lengen, Louisa Thomas und Aenne zum Felde gelang es dem Projekttrainer Tobias Rahenkamp schnell eine schlagfertige Mannschaft zu bilden. Erste Ergebnisse auf der olympischen 2km-Distanz belegten dies eindrucksvoll.

Der U17-Jungenachter wird ebenfalls von drei NordWest-Lichtern in die Saison geführt. Mit
dem rhythmusgebenden Schlagmann Henning Licht, Henk Grote Hölmann und Bjarne
Dickebohm wird das Flaggschiff auf der ersten nationalen Regatta in Münster an den Start
gehen. Projekttrainer Steffen Icken aus Oldenburg ist zuversichtlich: „Wir hatten zu Beginn
ein paar rudertechnische Abstimmungsschwierigkeiten, haben uns aber über das
Trainingslager gut gefunden. Jetzt wird die gemeinsame Erfahrung auf den Regatten für den
nötigen Fortschritt sorgen. Ziel ist die Steigerung von Rennen zu Rennen.“

Neben den beiden Flaggschiffen des Nachwuchsbereiches, wurden ebenfalls noch zwei
Vierer um den Achter herum gebildet. Landestrainer Matthias Helmkamp dazu: „Wir haben
in diesem Jahr eine gute Breite an Athleten, sodass wir uns auf verschiedene Bootsklassen
aufteilen können. Ziel ist es eine schlagkräftige Landesauswahl für die Saison zu stellen.“
In sieben Tagen bei Wind und Welle wurden an die 300km errudert.

Während der U17-Nachwuchs auf die ersten Regatten hin fiebert, läuft die Saison für die
etablierten Sportlerinnen Eva Weitzel und Elisa Patzelt bereits. Nachdem Vize-Weltmeisterin
Weitzel Ende März den zweitbesten Ruderergometerwert ihrer Altersklasse erzielte und so
eine sehr gute Ausgangsbasis schuf, lag der Fokus bei Vize-Europameisterin Patzelt auf der
6km Langstrecke im Einer. Nachdem Patzelt 2018, 2019 und 2021 international im
Riemenrudern unterwegs war, wird nun die neue Herausforderung des Skullens gesucht. Im
direkten Vergleich über die 6km-Langstrecke in Leipzig wurde direkt ein starker 8.Platz im
U23-Bereich eingefahren. Eva Weitzel, ebenfalls im Disziplinwechsel von Riemen auf Skull,
konnte sich auf einen 12. Platz im U19-Bereich rudern. „Schiebewind und Rudertechnik
haben heute nicht zusammengepasst. Der Fokus rückt nun auf die 2km.“, resümierte Weitzel
die Langstrecke. Der Leeraner und WM-Teilnehmer 2021, Tim Thomas, musste kurzfristig
krankheitsbedingt abmelden. Im Anschluss an die Langstrecke besuchten auch Weitzel und Patzelt den Rudernachwuchs in Berlin-Grünau, um sich gemeinsam auf anstehende Aufgaben vorzubereiten. Mit Fahrten im Ruderbecken und im hoch technologisiertem Messboot konnten weitere Fortschritte eingeleitet werden. Hier gilt dem Olympiastützpunkt Brandenburg mit Dr. Stephan Kopinski Dank!

Als kommende Aufgabe steht für die U17-Mannschaft die Regatta in Münster auf dem Plan.
Für die etablierten Eva Weitzel und Elisa Patzelt geht es auf den U19-Frühtest und die
Deutsche Kleinbootmeisterschaft in Krefeld.

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