Women’s Rowing Challenge 2020 – die Frauen des Oldenburger Rudervereins waren dabei

Wettkampfmäßig ist im Januar wenig los, als Zielgruppe werden Frauen angesprochen und zugleich eine gute PR-Aktion; das könnten die Gedanken von Concept2, dem größten Hersteller von Ergo-Rudergeräten und SkiErgs, gewesen sein, als sie 2018 zum ersten Mal diesen bundesweiten Wettkampf ausgeschrieben haben.

Die Idee des Wettkampfes ist so schön wie einfach: Der Verein, der die meisten Kilometer auf dem Ruderergometer zurücklegt, gewinnt; also eine feine Teamangelegenheit. Dafür müssen so viele Ruderinnen ab 12 Jahre wie möglich motiviert werden, mitzumachen. Mitmachen bedeutet, im Januar an vier aufeinanderfolgenden Wochen festgelegte Zeiteinheiten auf dem Ruderergometer zu fahren; in der ersten Woche 8 Minuten, in der zweiten 15, in der dritten 22 und in der vierten Woche 30 Minuten. Die Kilometer werden an den Veranstalter weitergeleitet und bundesweit ausgewertet. Ein Preis wird unter allen teilnehmenden Vereinen verlost. So sind kleine wie große Vereine zur Teilnahme motiviert.

Die Ruderinnen des Oldenburger Rudervereins e. V. (ORVO) waren von Anfang an und damit zum dritten Mal dabei und können sich in diesem Jahr über einen famosen 9. Platz bei bundesweit insgesamt 115 teilnehmenden Rudervereinen freuen. Und das bei einer Disziplin, die bei Leistungssportlern zwar wichtiger Bestandteil des Wintertrainings ist, von Breitensportlern aber eher gemieden wird. – Auf dem Wasser zu sein und das Bewegen in der Natur sind doch etwas völlig anderes.

Umso wichtiger als diese Platzierung, war den Organisatorinnen Sabine Aukamp, Svenja Bredenförder, Claudia Grove und Esther Ruigendijk dann auch, möglichst aus allen Rudersparten, Frauen zur Teilnahme zu motivieren. Nachdem in einer eher spontanen Aktion im vergangenen Jahr 25 Frauen dabei waren, nahmen in diesem Jahr insgesamt 74 Ruderinnen im Alter von 15 bis 79 Jahren teil. Es waren Frauen dabei, die seit 60 Jahren rudern und einige, die erst im letzten Jahr ihre ersten Rudererfahrungen gemacht haben, Frauen aus der Handicap-Gruppe, jugendliche und erwachsene Leistungssportlerinnen und ebensolche Breitensportlerinnen. Es gab einige feste Zeiten, zu denen die wöchentlichen Zeiten gerudert werden konnten, doch einige kleinere Gruppen haben andere Zeiten gesucht, die besser passten, einige Frauen sind auf ihren Ruder-Ergometern zu Hause gefahren, andere sind einzelne Zeiten doppelt gefahren, weil sie mit der ersten Zeit nicht zufrieden waren. – Das war einfach famos und wir haben uns über diese Vielfalt sehr gefreut.

Die große Motivation und Stärke der Oldenburger Ruderinnen kam auch dadurch zum Ausdruck: Die durchschnittliche individuelle Ruderleistung von fast 12.000 m lag deutlich vor den beiden erst platzierten Vereinen aus Münden und Hamburg mit jeweils knapp 9.500 m liegen. Deren Gewinn war, dass sie mit deutlich mehr Ruderinnen an den Start gegangen sind. Auf diese Teamleistung und die breite Stärke der ORVO_Frauen kann der Verein stolz sein. Bundesweit nahmen fast 4.400 Ruderinnen in den drei Alterskategorien U30, U45 und Ü45 teil. Neben vielen beeindruckenden Einzelleistungen ist der 3. Platz von Sabine Aukamp bei 1.995 Sportlerinnen im Feld der Ü45 besonders hervorzuheben. Dieses Feld war am stärksten besetzt und sechs ORVO-Frauen konnten sich unter den ersten 100 platzieren: Neben Sabine Aukamp, Kerstin Markus Platz 68, Marianne Weitzel Platz 82, Wiltrud Lemmermöhle Platz 83, Bernadette Diederichs Platz 90 und Birgit Borowy Platz 95. Bei den U30 sind 1625 Frauen gestartet und zwei sind unter den ersten 100: Leonie Broddek Platz 31 und Svenja Bredenförder Platz 57. Esther Schoenmaker kam in dem U45 mit insgesamt „nur“ 756 Teilnehmerinnen auf Platz 42.

Alle weiteren Ergebnisse können auf der Homepage von Concept2 eingesehen werden: https://www.rudern.de/womens-challenge

„Wir sind im nächsten Jahr wieder dabei“ ist einhellige Ansage der Organisatorinnen. Ziel wird es sein, noch mehr Neu-Ruderinnen in die Challenge zu integrieren. Und sie danken dabei auch der Unterstützung der Trainerinnen und Trainer, die entweder in ihren festen Gruppen, aber auch abseits ihrer originären Aufgaben immer ein offenes Ohr, einen Trainings- und Techniktipp für die Belange der Ruderinnen und natürlich auch Ruderer haben.

Bildnachweis: Oldenburger Ruderverein

Text: Claudia Grove

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