Medaillenkampf auf dem Ruderergometer – deutsche Meisterschaften im Indoorrudern

Über 850 Meldungen, 34 vernetzte Ruderergometer, zehn Finalplätze, ein deutscher „Ruderergometertempel“ (Kommentator) in Essen-Kettwig. Am vergangenen Sonntag fand im nordrheinwestfälischen Essen-Kettwig die deutsche Ruderergometermeisterschaft statt. Auf den Ergometern der Firma Concept2 absolvierten die Athleten die jeweilige altersspezifische Wettkampfdistanz um sich mit der nationalen Konkurrenz auf physischem Niveau zu messen. Besonders beeindruckten dabei die starken Athleten aus dem NordWesten, welche bei fünf Meldungen fünf Finalplatzierungen errudern konnten. Angefangen mit den bereits am frühen Vormittag stattfindenden Vorläufen in der Altersklasse u17-Juniorinnen und den beiden Oldenburgerinnen Eva Weitzel und Mia Wieting entwickelte sich ein lebhafter Tag in der großen Sporthalle des Theodor-Heuss-Gymnasiums Essen-Kettwig. Beide Oldenburgerinnen konnten sich unter die besten zehn u17-Ruderinnen Deutschlands bringen ohne ihren persönlichen Bestwert unterbieten zu müssen. Bereits viereinhalb Stunden später saß das erste Finale des Tages auf der Bühne um die deutsche u17-Meisterin des Jahres 2020 zu finden. In einem packenden Rennen konnte Weitzel sich frühzeitig mit vier Konkurrentinnen absetzen. Durch Konstanz und absoluter Willensstärke konnte Weitzel das Tempo in ihrem Rennen mitbestimmen. Auf dem letzten Streckendrittel hieß es dann volle Attacke Richtung Medaille. Mit über 34 Schlägen die Minute konnte die Konkurrentin aus Witten 100 Meter vor dem Ziel abgefangen werden, sodass am Ende eine starke Bronzemedaille mit 0,5 Sekunden Abstand zur Viertplatzierten zu Buche stand. Leicht gesundheitlich angeschlagen ging Mia Wieting in das große Finale. Da sie sich als 10. für das Finale qualifiziert hatte war die Taktik recht schnell gefunden. Wieting sollte sich in ein spannendes Rennen stürzen und den Kampf um weitere vordere Positionen annehmen. Mit kraftvollen und langen Startschlägen gelang ihr der Sprung in die Konkurrenz. In einem Dreikampf um die Plätze acht bis zehn mit Beteiligung aus Minden und Stralsund musste Wieting auf den letzten paar Metern die Konkurrenz ziehen lassen. Mit einem guten zehnten Rang und einer gehörigen Portion neuem Selbstvertrauen beendete sie das Erlebnis deutsche Ergomeisterschaften. Oldenburgs Landesstützpunkttrainer Matthias Helmkamp war nach den Rennen sichtlich zufrieden: „Wir haben es auf nationaler Ebene mit zwei Ruderinnen unter die Top10 geschafft. Physisch sind wir auf einem sehr guten Weg. Jetzt heißt es auf dem Wasser gemeinsame Kilometer sammeln, damit wir die gewonnene Physis ins Ruderboot übertragen können.“

Auch bei den Männern von 19-29 Jahren gelang es dem Regattaverband Ems-Jade-Weser zwei Athleten ins Finale zu bringen. Mit Leonard Brahms und Tom Puls war das rote Trikot des Regattaverbandes wieder auf der großen Bühne im hellen Licht zu erkennen. Als Vorlaufsieger und jüngster Teilnehmer im Feld konnte Leonard Brahms einen 6. Platz mit nur 0,1 Sekunde Abstand zum 5.Platz errudern. Puls holte einen beachtlichen 9.Rang im schnellsten Rennen des gesamten Tages. Trainer Helmkamp schätzt die Leistung seiner Schützlinge nach dem Rennen wie folgt ein: „Während der Fokus bei Leonard ganz klar auf der Wasserarbeit liegt ist Tom in unserem regionalen Männerachter Bereich der physisch stärkste Ruderer.“ Puls wird am kommenden Wochenende auf der Ergo-Weltmeisterschaft in Paris die Fahnen der Region hochhalten.

Eine weitere bronzene Medaille konnte Maiko Remmers bei den Masters A einfahren. Über die halbe olympische Distanz, 1000 Meter, fuhr der Oldenburger gegen den World Games Teilnehmer Ivan Saric, welcher das Rennen deutlich gewinnen konnte.

Text: Matthias Helmkamp
Bild: Matthias Zink

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