Auch 2022 fand die Tradition des Emder Adventsruderns großen Anklang beim ORVO. Mit 18 ORVOs fuhren wir in drei vollbesetzten Fahrzeugen am ersten Adventssonntag nach Emden. Hartmut begrüßte uns mit der erfolgten Bootseinteilung. Nach all den Jahren konnten wir uns schon fast selbstständig in der Bootshalle bewegen und die Boote zu Wasser lassen. Die anderen Gäste und die Emder Ruderer warteten schon in den Booten auf dem Wasser, der Steg lag also frei für uns: Waren wir eigentlich zu spät? Ich glaube nicht. Es konnte also gleich los gehen. Die Vermischung mit anderen Vereinen unterblieb so etwas, aber die Boote blieben auf dem Wasser dicht beieinander, so dass kein Boot verloren ging.
Viele von uns sind über die Jahre hinweg fast ortskundig auf den Gewässern. Die Streckenführung der Großen Runde ist jedenfalls einigen geläufig: zuerst über das Hinter Tief zur „Alten Mühle in Hinte“. Dann rechts ab ins Knockster Tief. In Loppersum am Yachthafen dann der erste Höhepunkt: Glühweinpause und miteinander Klönen! Wir haben uns sooo lange nicht gesehen! Der weitere Weg führt dann über das Loppersumer Meer zum Großen Meer. Ein wenig Sorge, dass wir uns bei dem niedrigen Wasserstand darauf „festrudern“ würden schwang schon mit. Gut, wenn man da nicht das führende Boot stellt 😉
Dann ist ja auch das Ziel schon in Sicht: Das Meerwarthaus wartet mit dem grandiosen Ostfriesenbuffet mit Kohl und Pinkel, Updrögt Bohnen und Snirtje Braten – grandios und bei diesem Wetter genau das Richtige. Hier ist endlich Zeit zu reden, vor allem zu essen und fast am wichtigsten: Es gibt Grog – lecker, der wärmt durch! Da habe ich mich mindestens den ganzen November schon drauf gefreut. Und Nachtisch!
Wenn alle satt sind kommt das schwierigste: Frosch rudern auf dem Rückweg, weil der volle Bauch nicht mehr hinter die Beine paßt. Oh je. Und wenn wir dann über´s Kleine Meer gerudert sind und wieder beim Verein ankommen paßt schon fast wieder etwas Stollen dazu und vor allem: Carolas Neujahrshörnchen-Danke! Du musst stundenlang am Hörnchenautomaten gestanden haben. Großartig!
Irgendwann stand dann der Aufbruch an und eine kleine Anekdote verrate ich: Kurz vor der Abfahrt Wechloy verriet unser Fahrer: „Die angezeigte Reichweite ist jetzt gerade Null – Mist!“. Wir kamen die Ausfahrt entspannt rollend hinab. Auch die Ammerländer Heerstraße auf dem Weg zur nächstgelegenen Tankstelle rollte der Bulli tapfer noch durch die Bahnunterführung wieder hinauf. Auf der Kreuzung an der Uni ging dann der Motor aus. Etwas Überlegezeit hatten wir ja vorher gehabt: Warnblinker an und das Auto bis zur Tankstelle (200m) schieben. Die an der Bushaltestelle wartenden schauten etwas verwirrt als 6 Personen aus dem noch etwas rollenden Fahrzeug liefen und ansetzten. Unser Kommentar: „Wundert Euch nicht, wir studieren Nachhaltigkeit!“
Auf jeden Fall bleibt nicht nur die Rudertour, sondern auch der Abschluß nachhaltig in Erinnerung und der Fahrer weiß nun exakt das Füllvermögen seines Tanks.
Vielen Dank an die Freunde des Emder Rudervereins für diese wunderbare Tradition.
Ach ja: Eine weitere Tradition gibt es dort auch noch: Am 18.02.2023 findet der Emder Ruderball dieses Mal im Hotel Faldernpoort statt. Anmeldungen werden noch entgegen genommen. Wir fahren auf jeden Fall hin!
Kerstin M.