Bella Italia – NordWest Ruderer auf dem Weg zur Weltmeisterschaft ins italienische Varese

Sommerferien in der Schule und Semesterferien in der Uni, für viele heißt dies auf nach Italien und am Mittelmeer Urlaub machen. Nicht so für Eva Weitzel und Leonard Brahms, die in diesem Jahr die Farben des Regattaverbands-Ems-Jade-Weser bei der Weltmeisterschaft hochhalten.

Leonard Brahms wird in der U23-Alterklasse im gesteuerten Vierer an den Start gehen. Für den zwei Meter großen Ostfriesen aus Leer ist es der erste internationale Einsatz in seiner Ruderkarriere. Nachdem Brahms 2020 und 2021 immer knapp an der Nominierung der Bundestrainer vorbeigerutscht ist, sollte es dieses Jahr endlich mit dem Adler auf der Brust klappen. Mit seinen Mitruderern aus Gießen, Bonn, Hamburg und Rostock gelang Brahms ein Husarenritt auf den Deutschen Meisterschaften Ende Juni auf dem Fühlinger See in Köln. Mit mehreren Bootslängen Abstand konnte die Mannschaft um den Leeraner die Boote vom Stützpunkt Dortmund distanzieren und sich somit die Goldmedaille sichern. Brahms, der im vergangenen Jahr sein Studium an der University of California in Berkeley begann, verbuchte so zeitgleich seine erste Goldmedaille auf nationalen Meisterschaften. „Ich bin sehr glücklich, dass es nun endlich mit der Nationalmannschaft geklappt hat. Alle guten Dinge sind drei, jetzt heißt es sich in diesem Kreis zu beweisen und festzusetzen!“, so Brahms direkt nach dem Gewinn der Goldmedaille. Im italienischen Varese wird es gegen die Mannschaften aus den USA, Australien, Italien, Großbritannien, Neuseeland und Frankreich gehen, welche alle als sehr gute Rudernationen bekannt sind.

Auf dem Lago di Varese, welcher 55km nördlich von Mailand liegt, werden aber nicht nur die U23 Mannschaften an den Start gehen. Auch die U19 Nationalteams werden ihren internationalen Vergleich dort suchen. Es handelt sich um die größte Weltmeisterschaft seit Rotterdam 2016. „So ein großes Event ist immer etwas Besonderes. Der Zeitplan ist voll und der Rudernachwuchs kann sich bei den Erfahrenen schon etwas abschauen.“, so Stützpunkttrainer Matthias Helmkamp.

Zur U19 Nationalmannschaft gehört in diesem Jahr erneut Eva Weitzel, die Vize-Weltmeisterin im Achter 2021. Nachdem Weitzel die Disziplin vom Riemen auf Skullen gewechselt hat und somit nun zwei Ruder statt einem in den Händen hat, konnte sie ihre Allgemeinathletik und Ruderverständnis nutzen, um auch nun wieder die Qualifikation zur Nationalmannschaft zu besiegeln. Über ein gutes Ergebnis auf der nationalen Rangliste im Einer bis hin zur Silbermedaille auf den Deutschen Meisterschaften im Vierer, zeigte Weitzel eine gelungene Saison und schob sich so in das Blickfeld von U19-Bundestrainer Adrian Bretting. Auf Einladung des Deutschen Ruderverbands kam Weitzel in die Selektion zum Vierer nach Berlin. In einem groß angelegten Testprocedere mit Stufentest, Ausbelastungstest auf dem Ruderergometer und einer Messbootfahrt, mussten sich die eingeladenen jungen Ruderinnen auf die Plätze im Vierer bewerben. Weitzel schloss diese Selektion mit dem fünften Platz und somit als Ersatzfrau für den Vierer ab. „Natürlich ist man ein wenig enttäuscht, aber ich werde mein Bestes geben, um das Team zu unterstützen, wo ich nur kann.“, so Weitzel.

Beginn der Weltmeisterschaft wird am 25.07.22 sein, Brahms wird sein erstes Rennen am 26.07. mit dem Vorlauf bestreiten. Verfolgt werden können die Rennen auf www.worldrowing.com.

Bildquelle: DRV/Schwier

Personen auf dem Betragsbild von links nach rechts: Frederik Breuer (Bonn), Enno Mönch (Hamburg), Leonard Brahms (Leer), Hanno Brach (Gießen), Till Martini (Rostock)

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