Elfsteden 2017 – voller Erfolg!

Zwei Boote des Oldenburger Rudervereins nahmen an der weltlängsten C2+-Regatta in Friesland teil. Nur selten wird hier Winter auf 210 km Schlittschuh gefahren („Elfstedentocht“) aber jedes Jahr Himmelfahrt wird gerudert. Für den ORVO wieder sehr erfolgreich: Der Buiten-3 Pokal wurde verteidigt und die neu geformte 12er Mixed-Staffel fuhr auf Anhieb in die vordere Hälfte.

Das Vorauskomando (Martin, Ulf, Petra, Christian, Gunda, Thomas und Kerstin) reiste bereits am Mittwoch an. Es galt auf einem neuen Zeltplatz (Danke fürs Entdecken und Buchen an Stefan Verhoeven) das ORVO-Basislager und unsere Zelte zu errichten. Gleich der erste Abend verwöhnte uns mit herrlichem Wetter und einem sehr leckeren Spargelessen. Am nächsten Vormittag traf dann die weiteren ORVO-Ruderer ein: Klaus, Sabine, Bernadette, Martina, Nathalie und Claudia.

Die Boote wurden weiter vorbereitet (vielen Dank an Thomas!), auf Testfahrt geschickt , Strategien und die Strecken besprochen. Abends hatte der LRV Wetterwille für die ausländischen Gäste einen Begrüßungsabend mit Musik und Nudelessen organisiert. Das war sehr schön!

Am Freitagmorgen wurde dann aber der volle Umfang und die Größe der Regatta deutlich: Es waren 105 Boote gemeldet. Da die allermeisten Staffelmanschaften waren, waren das deutlich über 1000 Ruderer!

Das Rennen wurde am Freitag um 20:00 gestartet. In der Innenstadt von Leeuwarden lagen 105 Boote – viele Gäste und Zuschauer – eine Wahnsinnsatmosphäre!

Dann der Start im 15 Sekunden-Takt: Unser 12er Team hatte die Startnummer „27“ und ging um 20:08 mit der starken Startmanschaft Uwe Hartwig, Gunda Oest und Kerstin Markus ins Rennen. 7 Minuten später machte sich dann auch das Männer-Buiten3-Boot „50“ mit Uli Westendorf, Thomas Judaschke und Christian Morische ins Rennen.

Jetzt ging es für beide Boote ans Überholen. Denn alles was man nicht will, ist ins Getümmel kommen. Also Skulls in die Hand, gasgeben und möglichst nach vorne fahren. Von Leeuwarden aus ging es im Hellen nach Dokkum, dann wieder zurück nach Leeuwarden, wo es dann schon dunke Nacht war. Die Nacht war noch überraschend kalt (11 Grad), das sollte sich aber am Samtag ändern.

Kurz hinter Sneek wird es wieder hell. Und das ist auch gut so, denn die Strecke ist anspruchsvoll (enge flache Brücken und teilweise sehr winkelige Kanäle, die nicht leicht zu steuern sind) aber auch abwechslungsreich und schön. Gut, dass man diesen Teil nicht im Dunklen fahren muss.

Insgesamt 12 Stempelstellen sind für beide Boote anzufahren: Dokkum, Leeuwarden, Sneek, IJlst, Woudsend, Sloten, Stavoren, Hindelopen, Workum, Bolsward, Harlingen, Franeker und wieder Leeuwarden:

Für das 12er Boot ist dann der Landdienst zur Stelle, der die Stempalkarte annimmt, den Stempel besorgt und die Karte zurückbringt. Aber auch mit dem 3er Boot klappt das gut: Wenn die anderen Manschaften sehen, dass ein Buiten-Boot ohne Manschaft kommt, wird immer geholfen. Irgendwer hebt die Karte immer auf und besorgt dem Stempel.

Das größere Problem für das 3er Boot war in diesem Jahr die Hitze (bis 30 Grad und pralle Sonne). Getränke für 20 Stunden sind dann schnell über 40 Liter oder eben Kilogramm. Toll, dass uns das 6er Boot aus Köln/Neuwied/Stuttgart (Stefan Verhoeven, Michael Ehrle, Markus Müller, Henning Osthoff, Matthias Auer, Christian Maus) mit seinen Landdienst half: Sie deponierten 3 Taschen mit Getränken an der Strecke für uns – DANKE!!!

Für das 12er Team war neben den Stempelstellen vor allem das Austauschen der Manschaften die Herausforderung. Auf insgesamt 14 Etappen wurden die Manschaften getauscht. Das Boot legt kurz, sehr kurz an, die Manschaft wird herausgerissen und hineingeschubst und weiter geht es. Das verlangt intensives Training und eine eigene Choreographie. Es soll ja nicht nur schnell, sondern auch sicher sein.

Da der Teamleiter Ulf Rosenfeld gerne das Playoff-Basketballspiel (Oldenburg-Ulm) sehen wollte, verabredeten wir uns für 17:00 im Ziel, denn da sollte die Übertragung starten. Verdammt war das anstrengend, denn da bleiben für die 210 Kilometer keine 21 Stunden. Sehr ehrgeizig und es schien auch fast unmöglich, da wir im Vorjahr 21:30 gebraucht hatten.

Aber dann doch: Um Punkt 17:01 Uhr war dann das Oldenburger Männer-Boot im Ziel: Der Buiten-3 hatte seine Vorjahreszeit um 45 Minuten verbessert – Wahnsinn!
Gesamtzeit 20 Stunden 46 Minuten – Gesamtplatz 27 (im Vorjahr noch Platz 48).
Das nächste Boot der Buiten-3 Klasse brauchte noch mehr als 3 Stunden.
Beeindruckend aber ein reines Frauen-Buiten-3 mit 24:33 – Großer Respekt!

Leicht verspätet kam um 17:47 auch das Mixed-Staffelboot ins Ziel: Mit einer ebenfalls sehr guten Zeit von 21 Stunden und 39 Minuten und dem Gesamtplatz 48.

Aber das wichtigste: Alle müde aber gesund und glücklich!
So konnte dann der Abend noch kurz aber schön gefeiert werden…

Bericht: Christian Morische

Ergebnisse: http://tourmonitor.eu/esrm/esrm2017/?view=timings
Bilder: https://photos.google.com…

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