Traditionell am ersten Juni-Wochenende treffen sich in Hamburg-Allermöhe alle jugendlichen Topruderer Deutschlands, um sich dort über die nationale Rangliste für die anstehende WM zu qualifizieren. Gestartet wird bereits Freitag mit einem Vor-lauf, welcher am Samstag um einen Zwischenlauf und dem Finale ergänzt wird. Dieses Jahr nahmen sechs Ruder/innen vom Team NordWest des Regattaverbandes Ems-Jade-Weser an der U19-Rangliste teil.
Im vergangenen Jahr konnten sich Patricia Schwarzhuber (Oldenburg) und Judith Engelbart (Aurich) hier eine internationale Teilnahme ermöglichen, welche für Schwarzhuber sensationell als Vize-Weltmeisterin endete. Und als amtierende Siegerinnen des Frühtests Ende März in Essen gingen die Beiden im Zweier jetzt wieder auf die 2.000 Meter Wettkampfdistanz. Der Vorlauf wurde noch sicher gewonnen, und am Ende konnten sie im A-Finale der Rangliste einen 5. Platz unter starker Konkurrenz errudern. Damit verpassten Schwarzhuber/Engelbart zwar die direkte WM-Qualifikation im Zweier, sie haben aber noch die Möglichkeit, sich auf den Deutschen Meisterschaften in Köln mit ihren Partnerinnen aus Celle/Lüneburg im Vierer direkt zu qualifizieren.
Stark präsentierten sich im Zweier auch Leonard Brahms und Cornelis Canenbley, welche in der Gesamtwertung einen 15. Platz bei insgesamt 30 gestarteten Booten erreichen konnten. Fokus der beiden Leeraner liegt nun auf dem gesteuerten Vierer für die Deutschen Meisterschaften – in einem Testrennen am Sonntag konnte in Hamburg bereits ein sehr guter dritter Platz erreicht werden. Nach bereits drei absolvierten Rennen am Wochenende fehlte der jungen Crew mit Partnern aus Osnabrück jedoch noch die letzte Kraft, um ganz vorne angreifen zu können. Aber auf den Deutschen Meisterschaften in zwei Wochen kann sich das Blatt sehr schnell wieder ändern, wenn die U19-Sportler ausgeruht und mit vollem Fokus auf die Strecke gehen.
Im Bug Leonard Brahms, auf Schlag Cornelis Canenbley
Nach dem sechsten Platz auf dem Frühtest vor sechs Wochen in Essen wollten Max von Bülow und Ben Reipöler sich diesen in Hamburg, ebenfalls im Zweier, verteidigen und sich damit einen Platz im ersten Regionalgruppen-Achter garantieren. Bereits am Samstagmorgen stand fest, dass die beiden Oldenburger das A-Finale wieder erreichen werden, wo sie sich dann auch in einem unglaublich spannenden und knappen Rennen auf den 4. Platz schieben konnten. Die Plätze zwei, drei und vier gingen innerhalb von 0,46 Sekunden über die Ziellinie! Somit verbesserten sich die beiden Sportler um zwei Plätze und sie schnuppern nun am internationalen Geschäft für die WM im tschechischen Racice. Auch hier wird es sich erst in zwei Wochen in Köln zeigen, ob die Beiden dann den deutschen Adler auf der Brust tragen dürfen.
Am Sonntag konnte der ungesteuerte Vierer nicht wie auf den bisherigen Regatten überzeugen, so dass hier auch noch einige Arbeit ansteht. Trainer Matthias Helmkamp ordnet die Ranglistenergebnisse als durchaus positiv ein: „Die gezeigten Rennen machen Lust auf mehr. Schade ist, dass die direkte WM-Qualifikation so denkbar knapp verpasst wurde, aber so fahren alle Sportler hoch motiviert nach Köln, um Deutscher Meister zu werden.“
Nicht weniger erfolgreich lief das Wochenende für die U17-Sportler des Team NordWest. Im Achter konnten gleich sechs Sportler aus dem Nord-Westen einen zweiten und dritten Platz feiern.
Ganz großes Rudern lieferten Jakob Daum (Oldenburg) und Sven Schröder(Leer). Mit zwei sehr starken Rennen konnten sie sich für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren und hoffen, dort einen Finalplatz zu erreichen.
Nicht minder überraschend war der Auftritt von Annelie Heitsch (Oldenburg) mit ihrer Partnerin aus Hannover: von Rennen zu Rennen steigerte sich das Duo und fuhr in Hamburg der Konkurrenz im gesetzten Lauf davon. Auch für die beiden jungen Talente geht es in zwei Wochen auf dem Fühlinger See um eine Teilnahme im Finale.
Oldenburgs Landestrainer Helmkamp zu den U17-Talenten: „Bei jungen Sportlern sieht man immer sehr schnell Verbesserungen. Grandios, dass es für die Deutschen gereicht hat und die Sportler dort die tolle Stimmung erleben können!“
Photos: Matthias Zink