Lac leman – der unvollendete

Das war eine ganz neue Erfahrung – nicht ganz wie geplant erreichten die beiden Oldenburger Boote diesmal nicht das Ziel. Die Weinkes kam bis Lausanne, der Seetiger bis Evian. Vernunft und Sicherheit setzen sich durch:

Nur 112 km – Seetiger: Abbruch bei Evian 🙁
Team Weinkes

Anreise am Donnerstag, Ankunft spät nachts in Genf, Unterkunft im Bunker – bis dahin alles so wie immer.

Am nächsten Morgen beim Boote präparieren sahen wir Stéphane Trachsler von der Société Nautique Geneve schon mit Sorgenfalten auf der Stirn. Warum, wurde uns erst später klar, bis dahin war ja alles normal, schönes Wetter und ein bisschen Wind vielleicht.

Wetter: Philippe Jeanneret

Dann am Freitagabend der Emfang und anschließend die Wetterprognose des schweizer Fernseh-Wetter-Modertors Philippe Jeanneret. Sein Ratschlag: Wir sollten um 12:00 (nach vier Stunden) besser an Lausanne vorbei sein, danach würde es dort ungemütlich.

Der Kommentar des Bootes Nr. 5 (alles aktuelle Schweizer Weltmeister und Olympateilnehmer): „Da sind wird längst vorbei“, sollte sich nachträglich als mutige Aussage herausstellen.

Schweizer Weltmeister/Olympiateilnehmer

Bis nach Lausanne war es ein schönes und spannendes Rennen: Die Schweizer Olympaisiegermannschaft setze sich an die Spitze des Feldes. Das Favoritenboot vom Rhein (Verhoeven, Ehrle, Müller, Jonischkeit und Jonischkeit) war drei Minuten zu spät am Start und musste dem Feld zunächst hinterherfahren. Es ergaben sich spannende Rennen. Die Schweizer wurden nach zwei Stunden eingeholt, konnten die Führung aber immer wieder verteidigen, bis sie hinter Lausanne dann gesunken sind. Alle sind unversehrt zurückgekehrt!

Ein Video von der Startphase der Regatta:

Und ein Video von der Phase hinter Le Bouveret. Die „Südzucker-Susi“ schlug 15 Minuten nach dem Video mit Wasser voll, kenterte und musste das Rennen abbrechen. Gott sei Dank keine Verletzten. Es ist sehr beruhigend, dass jedes Boot von einem eigenen Motorschiff begleitet wird!

Genfer See – diesmal kein Ententeich

Die meisten Boote hatten ein Einsehen, dass es besser ist, das Rennen bei Lausanne zu beenden. Der Seetiger war allerdings recht früh in Lausanne und wir hatten die Hoffnung, dass – wie vorhergesagt – das Wetter danach besser werden würde. Wurde es aber nicht. Als wir dann bei Evian regelmäßig mehr Wasser ins Boot hineinbekamen als die Lenzklappen herausbefördern konnten, beschlossen auch wir, das Rennen abzubrechen.

Insgesamt trotzdem eine spannende Erfahrung. Jetzt wissen wir: Der Genfer See kann auch anders als Ententeich und verstehen auch, warum wir letztes Jahr auf die Rhone ausweichen mussten.

Großen Respekt vor der Leistung der Mannschaften, die es trotzdem ins Ziel schafften!

Das Siegerboot vom See

Leichtsinnig war das trotz des Wetters nie, denn die Société Nautique Geneve hatte sehr, sehr gut organisiert. Aber es war diesmal noch mehr Arbeit als sonst, mussten doch sehr viele Boote und Ruderer von der anderen Seite des Sees geholt werden – das sind auch zwei Stunden mit dem Auto.

Vielen Dank für die tolle und aufwendige Organisation – Genf ist eben doch der Rudererhimmel, auch wenn das Wetter mal nicht mitspielt.

Kommentar hinterlassen